Kann man mit einem Handy wirklich richtig schöne Fotos machen? Ganz eindeutig „Ja klar!“ Wie bei vielen anderen Dingen auch, ist das entscheidende nicht unbedingt das „Werkzeug“ sondern der der es in der Hand hält. Nichts desto trotz, auch wenn die neuen Handys schon wirklich Vieles sehr gut und automatisch machen und auch von der Bildqualität locker mit gängigen Kompaktkameras mithalten können, ist es für richtig schöne Fotos von Vorteil wenn man ein paar einfache Tricks und Kniffe kennt und berücksichtigt. Alles andere wär ja auch zu easy, oder? 😉
“ Ein ziemlich schlauer Mann hat mal gesagt „Die beste Kamera ist immer die, die man gerade dabei hat.“ und dem kann ich nur zustimmen.
Demnach möchte ich heute mal ein paar tried and true Tipps für schöne Handyfotos mit euch teilen.
PS: Es gibt natürlich noch viel viel mehr Tipps und Dinge die man berücksichtigen kann, aber oft ist es besser klein anzufangen und viel zu üben.
PPS: Diese Tipps gelten natürlich auch für Samsung oder Google-Phone Besitzer
Hier ein kleines Beispiel – welches der beiden Fotos wurde mit einer Spiegelreflexkamera und welches mit dem iPhone erstellt? 😉 Kaum erkennbar, oder?
Tipp No. 1: Ein bisschen Technik sollte man kennen
Wer schöne Fotos machen möchte – egal ob mit dem Handy oder einer Spiegelreflexkamera – der wird auf Dauer um ein bisschen Technisches Know-How nicht herumkommen. Das sind die schlechten Nachrichten. Die Guten Nachrichten, es braucht nicht viel um zu verstehen wie ein Bild eigentlich entsteht und welche „Hebel“ du zur Verfügung hast um das Ergebnis zu beeinflussen. Begriffe wie ISO, Blende und Belichtungszeit sind schnell erklärt und öffnen dir Tür und Tor um großartige Fotos zu machen – auch mit dem Handy! Das neue iPhone bietet schließlich mittlerweile sogar schon eine Blende f 1.4 an! Ein Träumchen.
Tipp No. 2: Kenne deine Tools
Daraus ergibt sich auch schon Tipp No. 2 – Lerne dein Equipment kennen. Und mit Equipment meine ich die Kamera App auf deinem Handy. Ich bin selbst bekennende Bedienungsanleitungs-Verweigerin (not sure if that’s an actual word…) aber es macht wirklich Sinn sich etwas mit der Kameraapp auf deinem Handy auseinander zu setzen und herum zu probieren.
Bei einem iPhone z.B. hast du im Portraitmodus zum Beispiel die Möglichkeit die Blende zu verändern, die Belichtugnszeit konkret zu steuern etc. etc. Das kann in vielen Situationen – gerade bei Detailaufnahmen extrem hilfreich sein. Zusätzlich findest du so schneller heraus wo die Limits deiner Handykamera sind. Und ja die Annahme dass es für schöne Fotos ein teures Equipment braucht ist absolut falsch, aber nichts desto trotz gibt es Motive bei denen selbst das neueste iPhone (noch) an seine Grenzen stößt.
(Pro Tipp: wenn du dich selber nicht herumspielen willst, geh auf Youtube gib dein Handymodell ein und lass dir dein Handy von einem Youtuber erklären. Du wirst dort Videos im Überfluss finden.)
Tipp No. 3: Halte die Handylinse sauber!
Nicht lachen, ich weiß es klingt unglaublich simpel, aber seien wir uns ehrlich, die meiste Zeit kugelt unser Handy doch in der Handtasche, Hosentasche oder auf diversen Büro,- und Kaffeetischen herum, oder? Staub, Schmutz, eingecremte Hände… all das kommt laufend auf die ungeschützte Handylinse und so sehr ich ein Verfechter der „Das muss es aushalten“-Meinung bin, macht es doch Sinn vor dem fotografieren einmal mit einem weichen Tuch über die Linse zu fahren. Dauert 3 Sekunden und du musst dich im Nachgang nicht über den komischen Fleck in deinem Foto ärgern.
Tipp No. 4: Denk an einen geraden Horizont & Achte auf die Drittelregel!
Man kann lang und breit auf das Thema Bildkomposition eingehen, aber zwei ganz einfache Tipps sind der Horizont und die Drittelregel. Beide Punkte lassen deine Fotos sofort (wenn auch oft nur unterbewusst) professionell aussehen.
Horizont: Schau das dieser immer gerade ist. Wenn du zum Beispiel ein Foto von deinen Kindern am Strand machst, sollte das Meer im Hintergrund nicht links oder rechts „auslaufen“, wenn du weißt was ich meine. 😉
Drittelregel: Bei der Drittel-Regel wird das Bild gedanklich in neun Teile geschnitten. Man zieht zwei waagerechte und zwei senkrechte Linien. Wenn du dein Motiv an einer der 4 Schnittstellen platzierst wirkt dein Foto gleich interessanter.
Tipp No. 5: Tipp mal auf das Display…
Was viele nicht wissen, ist das du mit deinem Handy genauso manuell fokussieren und belichten kannst wie mit der Kamera. Klingt kompliziert und unnötig, ist aber gerade bei Motiven die du „gegen das Licht“ fotografierst super praktisch.
Beispiel gefällig? Nehmen wir nochmal die Szene von Tipp No.2, das Foto von deinen Kindern am Strand… Stell dir vor du nimmst das Foto in der Abendsonne auf und die beiden haben die Sonne im Rücken. Das heißt du fotografierst gegen das Licht. In diesem Fall wird dein Handy erkennen, dass das Foto viel zu hell ist und wird es automatisch abdunkeln. Dadurch wird das Meer und der Himmel im Hintergrund schön hell, deine Kinder im Vordergrund aber viel zu dunkel dargestellt… das kennst du oder?
Wenn du jetzt aber am Handydisplay auf dein Motiv (die beiden Kinder) drückst weiß dein Handy worauf du fokussieren möchtest und wird auch die Belichtung darauf ausrichten. Das heißt dein Motiv wird heller. Wenn der Vordergrund dann immer noch zu dunkel ist, streich mit dem Finger am Display etwas nach oben und du wirst sehen, das Bilder wird graduell heller.
Tipp No. 6: Vergiss den Zoom
Den Zoom auf deinem Handy kannst du getrost vergessen. Handykameras haben keinen optischen, sondern einen digitalen Zoom, d.h. sobald du in ein Bild hinein zoomst, verlierst du Bildqualität. Also lieber etwas näher an das Motiv ran gehen oder im Nachhinein dein Bild zuschneiden (…das kannst du ganz bequem in der Foto-App deines Handys machen)
Tipp No. 7: Finger weg vom Blitz
Der Blitz in deinem Handy (und auch in der DSLR wenn wir ehrlich sind) ist nur ein „Notlicht“ und bringt in keinem Fall ein schönes Ergebnis. Also lieber wie in Tipp 3 beschrieben die Belichtung etwas nach oben drehen.
Ich hoffe diese Tipps helfen dir ein bisschen weiter, ansonsten schreib mir gerne auf Instagram @andreastaska falls du noch weitere Fragen hast.