Microgreens sind aktuell in aller Munde und wohin man auch schaut, gefühlt überschlagen sich die Artikel und Headlines über die Benefits dieses Superfoods für unsere Gesundheit. (Wer wie ich Spoonfed von Tim Spector gelesen hat weiß wovon ich spreche. Wer dieses Buch noch nicht gelesen hat, go do it!! Eine absolute Empfehlung!)
Ich muss immer ein bisschen schmunzeln wenn ich Beiträge lese in denen Microgreens als der neueste Trend aus den USA propagiert werden, denn ich traue mich wetten, dass fast jeder von uns im Kindergarten oder in der Volksschule schon mal mit ihnen in Berührung gekommen ist und sie vielleicht sogar schon mal selbst angebaut hat… Gartenkresse anyone? 😉 Die Gartenkresse, die man gerne mit kleinen Kindern anbaut ist nämlich ein klassisches Microgreen. Welche es noch gibt, wofür Microgreens gut sind, und wie man sie selbst anbaut gibt’s im heutigen Beitrag.
Was sind Microgreens eigentlich?
Microgreens sind im Grunde nichts anderes als Keimlinge. Zum Beispiel von Radieschen, Brokkoli, Blaukraut, der bereits erwähnten Kresse und mehr. In den Keimlingen stecken tatsächlich erheblich mehr Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme als im ausgewachsenen Gemüse! (Gute Nachrichten wenn man keinen Garten oder Balkon hat… ;))
Die meisten Microgreen-Arten können schon nach ca. 7 – 21 Tagen geerntet werden und machen ab dann sogar ein simples Butterbrot zu einem leckeren und „gesunden“ Snack. 😉
Microgreens selber anbauen
Zum Anbauen von Microgreens brauchst du tatsächlich kaum Platz und wenig bis kein extra Equipment. Ein Platz auf einer sonnigen Fensterbank und eine nicht zu tiefe Schüssel reichen aus. Es gibt auch eigene Microgreensets, bestehend aus einer Plastikschale und Kokosmatten zu kaufen, man kann aber auch Dinge verwenden die man bereits zu Hause hat. Ein Pflanzenuntersetzer, eine kleine Auflaufform, ein niedriges Dessertschälchen,… alles funktioniert, wichtig ist nur, dass die Schale flach und wasserundurchlässig ist.
Microgreens mit oder ohne Erde ziehen?
Microgreens wachsen wirklich fast auf allem. Man kann Hanf- oder Kokosmatten verwenden – die bekommt man in jedem Gartencenter – oder auch einfach ein paar Lagen Küchenpapier. Ja, auch das Funktioniert.
Ich persönlich baue mein Gemüse drinnen aber am liebsten genauso an wie draußen. Nämlich in Erde. Einfach eine Schicht Kräuter oder Aussaaterde (2-4cm hoch) in ein Schälchen geben und fertig. Erde speichert auch Wasser besser als Anzuchtmatten, weswegen du die Microgreens nach der Aussaat weniger oft gießen musst.
Microgreens anbauen – Step by Step
- Befülle die Anzuchtschale mit einer Schicht aus ca. 2-4cm Kräuter- oder Anzuchterde
- Drücke die Erde etwas fest und befeuchte sie bereits jetzt mit etwas Wasser – das verhindert das du später die kleinen Samen versehentlich „wegschwemmst“
- Als nächstes verteilst du deine Samen möglichst gleichmäßig auf der Erde. Du kannst sie sehr dicht säen, sie brauchen nicht besonders viel Platz.
- Im Anschluss drückst du die Samen etwas fest und beuchtest sie mit einer Sprühflasche
- Zur besseren Keimung kann man die Samen abdecken. Dadurch steigt die Luftfeuchtigkeit und die Samen keimen besser. Dafür kannst du entweder etwas Frischhaltefolie verwenden oder ggf. einfxach eine transparente Aufbewahrungsdose über deine Schale stülpen.
- Die abgedeckte Schale stellst du dann an einen hellen, warmen Platz – zB deine Fensterbank -und besprühst sie 2-3x täglich mit Wasser, damit die Erde feucht bleibt. (Achtung: Es gibt unter den Microgreens auch sogenannte Dunkelkeimer, die lieber ein etwas dunkleres Plätzchen haben – diese Info findest du auf der Rückseite der Samenpackung)
- Sobald die Keimlinge gesprossen sind und aus der Erde schauen kannst du die Abdeckung entfernen. Ab diesem Zeitpunkt musst du auch nur noch alle 1-2 Tage gießen
- Nach ca. 7-21 Tagen (je nach Sorte) sind die Microgreens erntereif. Du erkennst das daran, dass sie ein Blattpaar ausgebildet haben. Dann einfach mit einer scharfen Schere abschneiden und ab auf das Butterbrot (oder jedes andere Gericht 😉 ) damit
Wozu isst man Microgreens?
Am besten isst man die Pflänzchen frisch und roh. Erhitzt oder tiefgekühlt verlieren sie ihre Vitalstoffe. Einfach in Salate, Smoothies oder Bowls streuen oder als hübsche und Gesunde Toppings auf Broten oder Dips verwenden. Guten Appetit 😉