Ist es dir schon aufgefallen? Seit einigen Tagen, trifft man beim morgendlichen Spaziergang im Wald plötzlich wieder andere Menschen, und gefühlt über Nacht riecht es auch intensivst nach Knoblauch… das kann nur eines bedeuten. Die Bärlauch Saison hat begonnen!
Bärlauch ist ja immer ein etwas zweischneidiges Schwert: Der Geschmack ist köstlich… sei es in einem Pesto mit Nudeln, als Aufstrich oder von mir aus auch als Bärlauch Gnocchi… You name it, Bärlauch-everything for the win, wenn du mich fragst. Allerdings birgt das Sammeln der grünen Blätter auch ein paar Herausforderungen. Die Angst versehentlich Maiglöckchen oder ähnliches zu erwischen ist dann doch oft recht groß… schließlich will man ja nicht jung sterben, oder? 😉
Falls du also, so wie ich, gerne Bärlauch sammeln gehen würdest, dir aber unsicher bist worauf du achten musst, habe ich im heutigen Beitrag die häufigsten Fragen rund um das grüne Gold beantwortet.
Die häufigsten Fragen rund um den Bärlauch
Die wichtigste Frage zuerst:
Ist Bärlauch giftig?
Nein! Bärlauch ist zu keiner Zeit giftig. Man kann die Blätter wie auch die Bärlauchblüten ohne Sorgen über die gesamte Wachstumsperiode hinweg essen. Optisch ähnliche Pflanzen wie Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen sind allerdings sehr wohl giftig.
Wo findet man Bärlauch?
Ich bin versucht zu sagen: Immer der Nase nach. 😉 Bärlauch wächst zwischen März und Mai (Achtung vor Maiglöckchen) in lichten Laubwäldern und Auen. Wenn er wächst, ist er tatsächlich nicht zu übersehen, da er dichte Teppiche bildet und sehr intensiv nach Knoblauch riecht.
Wie erkennt man Bärlauch?
Die größte Hemmung vor dem selberpflücken ist die vermeintliche Verwechslungsgefahr mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen. Woran kann man Bärlauch also von anderen Pflanzen unterscheiden? Eigentlich recht einfach:
- Bärlauch kommt von ca. März bis Mai in dichten Teppichen vor (Maiglöckchen gibt es erst ab Mai / Juni)
- Die Pflanze wird bis zu 30cm hoch
- Die dunkelgrünen Blätter haben einen langen dünnen Stiel aus dem Blätter und Blüte wachsen
- Blätter und Blüte wachsen jeweils an eigenen Stielen
- Die weißen Blüten sind kugelförmig und sehen aus wie Mini-Allium
- Die Blätter sind breit oval, laufen spitz zu und haben eine matte Blattunterseite
- Das wohl eindeutigste Merkmal: Blätter und Blüten riechen stark nach Knoblauch
Wie erntet man Bärlauch?
Bärlauch erntet man am besten morgens, da die Pflanzen dann am aromatischsten sind. Man sollte nie die ganze Pflanze samt Zwiebel ausreißen, sondern einzelne Blätter mit einer Schere oder einem scharfen Messer abschneiden. Es können Blätter sowie auch die Blüten geerntet werden, man sollte aber darauf achten, nie mehr als 1/3 einer einzelnen Bärlauchpflanze zu ernten, damit der Bestand erhalten bleibt.
Außerdem gilt auch, nie mehr ernten als was man zügig verarbeiten kann, da Bärlauch nach der Ernte nicht besonders lagerfähig ist.
Wie kann man Bärlauch verarbeiten?
Wie eingangs schon erwähnt, kann man Bärlauch in den unterschiedlichsten Formen verarbeiten oder sogar roh essen. Am beliebtesten ist wohl das Bärlauchpesto, Bärlauchöl oder die Bärlauchbutter, da man damit am längsten etwas davon hat und die Pflanze in zB in Öl ihr Aroma am intensivsten behält. Bärlauch kann man auch problemlos einfrieren, zum Trocknen eignen sich die Blätter allerdings weniger. Egal was man mit Bärlauch zubereitet, wichtig ist, die Blätter vorab unter ca. 60 Grad warmen Wasser zu waschen um die Eier des Fuchsbandwurmes abzutöten.
Wer die Blüten des Bärlauch nicht unbedingt essen will, kann sie beispielsweise auch wunderbar für die Deko von Salaten, oder Aufstrichen verenden. Etliche Rezeptideen mit Bärlauch findet ihr hier. 🙂
Alles klar soweit? Falls du Fragen hast, schreib mir wie immer gerne auf Instagram @andreastaska und ansonsten, frohes Bärlauch sammeln. 😉