Das kleine 1×1 der Bildkomposition

Was bedeutet eigentlich Bildkomposition?

„Die Bildkomposition ist die Art und Weise, wie ein Fotograf visuelle Elemente im Bild anordnet. „Es handelt sich um eine ansprechende Platzierung der Objekte im rechteckigen Rahmen“, – Adam Long

Klingt erst mal ein bisschen hochtrabend und kompliziert, oder? Let’s break it down. Bildkomposition ist im Grunde genommen nichts anderes als die Art und Weise wo und wie du dein Motiv am Bild platzierst um den maximalen Effekt zu erhalten. Besonders wenn man mit der Fotografie beginnt und noch damit zu kämpfen hat, überhaupt ein scharfes Bild hinzubekommen, das auch noch schön belichtet ist (und wenn’s leicht geht sollte die Person am Bild auch noch gut aussehen. 😉 ), kann das Thema Bildkomposition schon mal unter den Tisch fallen. Ich würde dir aber empfehlen, dir ein paar Minuten zu nehmen und zu lernen welche Arten der Bildkomposition es gibt. Nicht nur damit du bei der nächsten Millionenshow damit punkten kannst (you never know), sondern auch, weil du dann deine Umwelt und auch deine Motive durch den Sucher gleich völlig anders wahrnimmst und du deine Bilder ohne viel Aufwand gleich aufs nächste Level hebst.

In diesem Sinne, welche Arten der Bildkomposition gibt es?

1. Die Drittelregel

Die Drittelregel ist wohl die bekannteste und einfachste Form der Bildkomposition. Lass dich aber davon nicht täuschen, nur weil sie einfach ist, ist sie deshalb nicht weniger effektiv.
Bei der Drittel-Regel wird das Bild gedanklich in neun gleichgroße Teile geschnitten. Man zieht zwei waagerechte und zwei senkrechte Linien. Wenn du dein Motiv an einer der 4 Schnittstellen platzierst wirkt dein Foto gleich interessanter. Wenn du anfangs noch etwas Hilfe brauchst dir die Schnittstellen vorzustellen, schalt einfach das Raster auf deinem Handy oder in der Kamera ein, somit siehst du direkt wo deine Linien verlaufen.

Eine leichte Abwandlung der Drittelregel ist der Goldene Schnitt der besonders bei Portrait-Aufnahmen beliebt ist. Er basiert ähnlich wie die Drittelregel auf 2 Linien, die jeweils horizontal und vertikal durch Bild laufen. Doch dieses mal sind keine gleichmäßigen Drittel. Der Goldene Schnitt besteht ungefähr aus einem Verhältnis 2/3 zu 1/3. Hier findest du eine Veranschaulichung. Wenn sich dir das nicht erschließt (I get it!) Halt dich an die Drittelregel und du bist absolut safe. 🙂

In den 3 Bildern unten siehst du wie die Dritttelregel in Action aussieht. Ob du dein Motiv links oder rechts platzierst ist regene Geschmackssache. 

Framing

Framing hat, wie der Name schon vermuten lässt damit zu tun deinem Motiv einen Rahmen zu geben. Als Rahmen kann hier alles fungieren. Linien an einer Hauswand, Äste durch die man durch fotografiert und die dadurch einen Rahmen bilden oder auch Fenster zum Beispiel. Motiven einen Rahmen zu geben, ist eine meiner liebsten Gestaltungsarten.

  

Achte auf Führungslinien

Führungslinien leiten das Auge des Betrachters durch das Bild. Sie können so ziemlich alles sein, was die Aufmerksamkeit auf ein anderes Objekt lenkt: Straßen, die auf den Horizont zulaufen, ein Arm, der in Richtung eines Motivs ausgestreckt ist, oder ein Fluss der sich durch eine Landschaft schlängelt. Diese Linien verleihen flachen Oberflächen Tiefe, Dimension und Form.

Nachstehend findest du ein paar Beispiele wie Führungslinien aussehen können.

Perspektive

Ich werde nicht müde es zu sagen… Perspective is everything. Bilder können dramatisch unterschiedlich aussehen je nachdem aus welcher Perspektive du ein Motiv fotografierst. Also scheu dich nicht auf einen Sessel zu klettern oder die auch mal flach auf den Boden zu setzen um ein Bild zu machen. Probier‘ unterschiedliche Perspektiven aus und schau was dabei herauskommt.

 

Bildebenen

Achte auf Bildebenen. Ein spannendes Bild besteht of aus mehreren Ebenen. Vordergrund – Mitte/Motiv – Hintergrund. Wenn deine Umgebung keine nativen Ebenen hergibt empfiehlt es sich oft einfach zu Schummeln. Besonders mit lichtstarken Objektiven (F1.4, F1.8,…) kannst du nicht nur Tiefenschärfe im Hintergrund des Motivs erschaffen sondern auch im Vordergrund. Du kannst etliche Dinge als sogenannten „Störer“ im Vordergrund verwenden. Blätter von Sträuchern, Vorhänge, ggf. auch einzelne Gräser die du bei Portraits vor die Linse hältst… alle diese Dinge ergeben einen schönen unscharfen Schleier vor deinem eigentlichen Motiv und sorgen so für einen räumlichen Bildaufbau

  

Regeln sind dafür da um gebrochen zu werden!

Ich habe hier nun nur eine handvoll der möglichen Regeln für den Bildaufbau aufgezählt. Es gibt noch etliche mehr. Das wichtigste ist aber die wesentlichen Regeln zu kennen und zu beherrschen, damit du sie, wenn du willst auch brechen kannst. Wie heißt das Sprichwort? You gotta know the rules, to be able to break them. 😉

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