Auch wenn man aktuell das Gefühl bekommen könnte, das der Jänner schon ein halbes Jahr dauert und niemals endet…, better days are coming… they’re called spring. Nein im Ernst, der Frühling ist tatsächlich nicht mehr allzu weit entfernt und das heißt, wen du in den kommenden Wochen beginnen möchtest Gemüse zu säen oder Jungpflanzen in die Beete zu setzen, solltest du jetzt mit der Gartenplanung starten und dir einen groben Plan machen, was wann und wo gesetzt werden soll.
Es gibt dieses Sprichwort, „Men plans and the universe laughs.“ und auch im Garten trifft das meistens zu. Soll heißen, du brauchst dir keinen extrem detaillierten Aussaat und Pflanzplan machen, da meistens die Natur sowieso eigene Pläne hat. Manche Samen gehen vielleicht nicht auf, andere Pflänzchen erwischt ein später Frost und dafür haben andere Pflanzen einen plötzlichen Wachstumsschub und übernehmen das halbe Beet… you never know what might happen und plötzlich ist dein sorgfältig ausgeklügelter Plan über den Haufen geworfen. Aber don’t fret, das gehört einfach dazu. 🙂
Ein bisschen Überlegung darf und sollte aber trotzdem in deine Garten- und Beetplanung einfließen, deshalb zeige ich dir heute wie ich mir mein Gartenjahr (oder zumindest den Beginn der Pflanzsaison) 2024 vorstelle und wie deines gegebenenfalls auch aussehen könnte.
Wo kannst du dein Gemüse pflanzen?
Welches Gemüse du anbaust, hängt nicht zuletzt davon ab, was dir an örtlichen Gegebenheiten zur Verfügung steht. So wird man als Balkon- oder Terrassengerätner tendenziell andere Dinge anbauen als wenn man einen Garten oder Schrebergarten hat… Aber keine Sorge, es findet sich tatsächlich für jeden eine passende Lösung, egal wie viel oder wenig Platz zur Verfügung steht. Ich habe in meinem Gemüsegarten zwei 1x2m große Hochbeete und zwei etwas kleinere und niedrigere Beete in der Mitte. Rundherum ist noch ein L-förmiges Blumenbeet, das den Garten sozusagen begrenzt. Darin wachsen hauptsächlich mehrjährigen Blumen und Stauden. Die Hochbeete befülle ich gerne schon früh mit Salaten, Radieschen, und allerlei schnell, und niedrig wachsendem Gemüse und die Beete am Boden sind reserviert für große Gemüsesorten, wie z.B. Zucchini, Gurken und Tomaten.
Es bietet sich an, hochwachsende Gemüsesorten nicht in ein Hochbeet sondern in bodennahe Beete zu setzen, da sie später in der Saison, wenn sie schon größer sind, meistens etwas mehr Stabilität und Unterstützung brauchen um nicht umzukippen, und das ist in einem bodennahem Beet einfach leichter.
Pro Tipp: Da die Bodennahen Beete erst nach den Eisheiligen mit Jungpflanzen befüllt werden, eigenen sie sich bis dahin optimal dafür entweder frühe Schnittblumen (Tulpen, Narzissen, etc) darin zu pflanzen, oder auch am Rand Zwiebel einzulegen. Bis die Gemüsepflanzen einziehen, bzw. groß sind, ist alles andere entweder verblüht oder bereits wieder erntereif.
Wenn du nur eine kleine Terrasse oder einen Balkon zur Verfügung hast, ist das auch kein Problem. Unterschiedlichste Gemüsesorten wie zum Beispiel Salate, Radieschen, Kohlrabi und sogar kleinwüchsige Tomatensorten kannst du ohne Probleme in Töpfen oder sogenannten Balkonhochbeeten anbauen. Klappt wunderbar und ist eine super Lösung für wenig Platz.
First steps – was ist als erstes bei der Gartenplanung zu tun?
First things first – überleg dir was genau du pflanzen möchtest.
Ich persönliche habe meine Favoriten die ich Jahr für Jahr wieder anpflanze. Ich weiß sie gelingen, sie werden gegessen (nichts schlimmer als ein Hochbeet voller Gemüse dass einem eigentlich nicht schmeckt) und ich weiß genau was wann wo gepflanzt werden muss (diese Infos findest du entweder im Internet oder meistens auch auf der Rückseite der Samenpackung)
Meine erste Charge Gemüse im Beet besteht zB. aus Radieschen, Spinat, Kohlrabi. Das klingt nicht nach viel aber diese 3 Gemüsesorten kann man im Frühbeet locker schon im Februar aussähen bzw. die Kohlrabis gleich als Jungpflanzen einsetzen und sie wachsen ohne Probleme. Das hat den Vorteil, das die erste Charge erntereif ist, bevor im März / April / Mai die restlichen Gemüsesorten einziehen.
Je nach Belieben kannst du auch folgende Gemüsearten schon recht früh ins Hochbeet setzen: Frühlingszwiebeln, Pflück- und Kopfsalat, Karotten, etc. Google einfach mal was im Jänner / Februar ins Hochbeet gepflanzt werden kann, und such dir aus der Liste dein Lieblingsgemüse aus.
Wenn du dein Gemüse anpflanzt beachte auch unbedingt ob sich die unterschiedlichen Arten „miteinander vertragen“ Gemüse wächst je nach Beetnachbar entweder besser oder schlechter und mit ein bisschen Planung kann man so einen optimalen Ertrag garantieren. Hier findest du eine praktische Tabelle, die dir zeigt welches Gemüse gut oder schlecht neben einem anderen wächst.
Zusätzlich solltest du unbedingt die Pflanzabstände beachten. Recherchiere wie groß deine Pflanzen werden und in welchem Abstand du sie demnach setzen solltest.
Pro Tipp: Für Gemüsesorten die du aus Samen ziehst, so wie Radieschen, Spinat und Karotten, gibt es schon sogenannte Saatbänder die du wie sie sind in die Erde legst und bei denen die Samen schon den richtigen Pflanzabstand haben.
Ein weiterer Tipp ist zu bedenken welche Gemüsearten du etwas später im Jahr setzen möchtest. Willst du z.B. Tomaten und Zucchinis o.ä. pflanzen, kannst du das erst im Mai, nach den Eisheiligen tun. Dafür musst du den nötigen Platz im Beet freilassen. Du siehst also, es ist wichtig sich vorher grob zu überlegen was du setzen möchtest um Kollisionen im Beet zu vermeiden.
What’s Next?
Ok, Gartenplanung done! Du hast einen Plan, du weißt womit du starten möchtest und was du etwas später im Frühling dazu setzen willst, wie also anfangen?
Einfach, du bereitest deine Beete vor. Wenn du bereits etablierte Hochbeete hast, ist es wahrscheinlich dass diese über den Herbst und Winter etwas nachgegeben haben und die Erde nach unten gesunken ist. Das ist ganz normal. Dh. am besten besorgst du dir jetzt mehrere Säcke Kompost und etwas Hochbeeterde und füllst das Beet einfach wieder bis zum Rand auf. Du kannst hier ruhig ordentlich Erde reinkippen, denn auch diese wird sich relativ schnell setzen und somit etwas nach unten sinken. Ich kaufe meine Erde am liebsten bei der örtlichen Kompostieranlage, da sie dort von besserer Qualität ist und einen Bruchteil von der Erde im Baumarkt kostet. Also einfach mal googeln ob in deiner Nähe eine Kompostieranlage ist. 😉
Grundsätzlich fülle ich erst etwas Reifkompost ins Beet und ergänze dann als oberste Pflanzschicht normale Hochbeeterde. So ist sichergestellt dass meine Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgt werden (durch den Kompost) aber nicht gleicht in die Höhe schießen, da sie in der ersten Wachstumsphase in der nährstoffärmeren Hochbeeterde gepflanzt sind. Wenn du keine Kompostieranlage in deiner Nähe hast, kannst du natürlich auch einfach mehrere Säcke Hochbeeterde kaufen. Solange du auf eine gute Qualität achtest und nicht unbedingt die Diskonterde mit Torf und Co. kaufst funktioniert das genauso gut.
Pro Tipp: Nachdem du das Hochbeet aufgefüllt hast, warte ein paar Tage, bis eine Woche, bevor du dein Gemüse einsetzt, damit sich die Erde im Beet gut setzen kann. (Full disclosure: Ich schaffe das nicht immer, weil ich einfach unglaublich ungeduldig bin… aber schlecht wär’s nicht. 😉 )
Sonst noch etwas?
Wer zu den besonders ungeduldigen gehört (so wie ich 😉 ) und bereits im Februar, wenn es noch recht frisch ist, Gemüse setzen möchte, sollte sich entweder einen Frühbeetaufsatz für sein Hochbeet kaufen oder in sogenannte Cloches investieren. Das sind kleine „Mini-Gewächshäuser“, oft sehen sie auch aus wie Glocken… aus Plastik, oder, besonders schön aus Glas, die du über deine Jungpflanzen setzt um sie vor den kalten Temperaturen zu schützen.
In diesem Sinne, viel Spaß beim Planen, vorbereiten und pflanzen. 😉 Falls mehr Impressionen aus meinem Gemüsegarten sehen willst, findest du sie hier und wenn du Fragen hast, schick mir gerne jederzeit eine Nachricht auf Instagram. Ich freu mich!